Legasthenie
- Während des Lese- und Schreibprozesses lässt die Aufmerksamkeit des Kindes deutlich nach.
- Von der Norm abweichende Sinneswahrnehmungen, z.B. im Bereich der Akustik und der Optik, erschweren es, Lesen und Schreiben zu erlernen.
- Durch die abweichenden Sinneswahrnehmungen und der fehlenden Aufmerksamkeit entstehen Rechtschreibfehler, die sich qualitativ von „normalen” Rechtschreibfehlern unterscheiden.
Wird das Kind mit seiner Besonderheit nicht ausreichend ernst genommen, können aus Überforderung und Frustration in der alltäglichen Schulsituation negative psychische und somatische Folgeerscheinungen entstehen.
Als direkte Reaktion auf den schulischen Druck kann das betroffene Kind Angst vor dem Schulbesuch aufbauen. Die Folge kann Vermeidungsverhalten sein – das Kind versucht sich der belastenden Situation zu entziehen. Weiterhin kann sich der starke psychische Druck in Verhaltensauffälligkeiten inner- und außerhalb der Schulsituation äußern.
Oder das Kind zieht sich in sich selbst zurück und entwickelt depressive Verhaltensweisen oder verweigert sich. Auch psychosomatische Symptome können Ausdruck einer Sekundärlegasthenie sein.
- Das Kind verwechselt akustisch ähnliche Buchstaben wie d und t, g und k, b und p.
- Dehnungen und Doppelungen werden nicht erkannt und deshalb falsch geschrieben.
- Buchstaben oder Silben werden verdreht und/oder ausgelassen.
- Optisch ähnliche Buchstaben wie d und b, p und q werden verwechselt.
- Das Kind erfasst den Inhalt von Texten falsch oder gar nicht.
- Das Kind liest stockend und ungenau, lässt Endungen weg.
Auch Kinder mit einer Legasthenie können Lesen und Schreiben lernen – sie brauchen dafür einfach entsprechend der individuellen Ausprägung ihrer Schwierigkeiten deutlich länger als andere Kinder.
Je frühzeitiger das Kind gefördert wird, desto besser sind die Ergebnisse der Förderung. Gleichzeitig wird präventiv der Entwicklung der psychischen und psychosomatischen Symptome der Sekundärlegasthenie entgegengewirkt.
Sinnvoll ist dabei eine Einzelförderung, weil nur so in ausreichendem Maß auf die individuellen Schwierigkeiten des einzelnen Kindes eingegangen werden kann.
Durch einen genormten Rechtschreibtest bzw. Lesetest kann das Ausmaß der Schwierigkeiten des Kindes bestimmt werden. Durch weitere Methoden, wie z.B. eine qualitative Fehleranalyse werden die besonderen Schwierigkeiten des jeweiligen Kindes ermittelt, sodass in der Therapie möglichst exakt darauf eingegangen werden kann.
